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Channel: Kommentare zu: Freizeit-Stress
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Von: teletigu

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Nun muss ich mich auch mal zu Wort melden, denn viele Deiner Artikel treffen genau den Nerv.
Ich habe auch zwei Kinder im Studium bekommen (jetzt 3 und 1), bin im Februar fertig geworden, war dann ein paar Monate zu Hause, davon sogar zwei mit Kinderbetreuung für beide und gehe seit Mitte September zur Berufsschule.
Seit die Kinder da sind kämpfe ich mit eben diesen Gefühlen – Ungerechtigkeit, Eingeschnürt sein, Fremdbestimmung. Selbst in den letzten Monaten ohne Uni, als ich tagsüber wirklich Zeit für mich hatte, selbst da bin ich abends regelmäßig durch die Decke gegangen, wenn die Kinder nicht schlafen wollten und mir dadurch meine selbstbestimmte Zeit geraubt wurde. Ich habe schon gedacht, dieses Gefühl wird nie mehr aufhören. Seit ich allerdings zur Berufsschule gehe – und es ist zwar schulisch, aber eine praktische Ausbildung zum Tischler mit viel Werkstattpräsens – seit dem bin ich entspannt wie lange nicht mehr. Ich habe kaum noch Zeit zum Nähen, Lesen, Surfen, Haushalt, Bloggen… und dennoch stört es mich kaum. Seit Ausbildungsbeginn habe ich das Gefühl ein etwas erfüllteres Leben zu leben. Natürlich frage ich mich, wie das sein kann. Ich habe mit Leidenschaft studiert und finde es ein Stück weit auch schade, jetzt einen ganz anderen Weg zu gehen. Ich glaube, es liegt tatsächlich am Teptenwechsel. Jeden Tag in die Arbeit zu gehen, etwas sinnvolles zu tun und dafür auch noch Anerkennung zu bekommen, sich mit Leuten auszutauschen, auch wenn es nicht die Freunde sind, ist tatsächlich unbezahlbar und an sich schon ein riiiiiesen Ausgleich zum Familienstress!
Auch wenn ich hier jetzt ganz klischeehaft für die Frau Partei ergreife und Deinem Partner in den Rücken falle kann ich nur sagen, versucht euch wenigstens wochenweise abzuwechseln! Ich hab an anderer Stelle mal drüber gelesen und kann nun aus eigener Erfahrung bestätigen, dass so ein bisschen Abwechslung wie ein Job und die Annerkennung, die man dort in der Regel erfährt, genau den entscheidenden Unterschied machen. Auch wenn man dann abends noch fertiger ist! (Und nein, ein Studium ist definitiv nur bedingt ein Ausgleich, denn die Kraft und Energie, die man da rein steckt, bekommt man nicht mal im Bruchteil “entlohnt”).
Ich wünsche Dir jedenfalls, dass Du Dein Studium mit Kind bald überstanden hast, dass ihr als Paar an der Herausforderung nicht kaputt geht und dass Du verdammt nochmal wenigstens an den beiden Tagen bevor Du “Ausgang” hast früh schlafen gehst ;)
(auch wenn ich nach wie vor genau so dämlich bin und wach bleibe, wenn ich schon längst ins Bett gehöre).


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